13.11.2025 | Vortrag im WUK (Bericht)

Die Fahrrad.Selbsthilfe.Werkstatt im WUK (Wien, Währinger Straße 59) veranstaltet in den Herbst- und Wintermonaten immer wieder RadBilderReisen. Eine gute Gelegenheit, um Pläne für die kommende Radsaison zu schmieden oder einfach in Gedanken durch die Welt zu reisen.

Julia Köstenberger beim Vortrag im WUK

Mein Fotovortrag „Radeln am ehemaligen Eisernen Vorhang (an den Grenzen Österreichs)“ bot Einblicke in die wunderschönen und geschichtsreichen Landschaften. Seit etwa 2015 ist der Eurovelo 13 (Iron-Curtain-Trail) im Abschnitt Österreich – Tschechien/Slowakei/Ungarn ausgeschildert. Wir besuchten den Böhmerwald, die Region Gmünd, das Waldviertel, Südmähren, das Marchfeld und Westpannonien. Am einstigen „Ende der Welt“ ist die Freiheit auf dem Rad besonders spürbar. Neben einigen Informationen zur Geschichte des Eisernen Vorhangs gab ich Tipps für die Entdeckungsreisen und berichtete auch von meinen Erlebnissen.

Manche der anwesenden Radler*innen kannten Teile der Route, und einzelne erzählten auch von ihren Eindrücken aus der Zeit des Eisernen Vorhangs. Es fand ein anregender Austausch statt. Für den schönen Abend danke ich den Besucher*innen und der Fahrrad.Selbsthilfe.Werkstatt sehr herzlich.

Auring-Exkursion (Rückblick)

Am 22. Juni 2024 leitete ich eine Exkursion, die vom Verein Auring aus Hohenau an der March veranstaltet wurde (Einladungsfolder): Radeln am Grünen Band. Unbekanntes Land jenseits der March. Nachdem wir zunächst die stärkeren Regengüsse abgewartet hatten, konnte die Fahrt beginnen. Über die kleine Brücke bei Hohenau radelten wir in eine benachbarte Region, die aber nur wenige kennen. Wir nahmen uns eine kürzere Variante der Etappe 2 aus meinem Buch „Grenzenlos Radeln 2“ vor, aber immerhin fast 50 Kilometer.

Immer wieder beeindruckend: die Marchauen,  das grüne „Erbe“ des Eisernen Vorhangs. Ich hob historische Spuren – nicht nur aus dieser Zeit – hervor, z.B. die ehemaligen Grenzkasernen, Bunker aus den 1930er-Jahren, die Habaner-Siedlung in Vel’ké Leváre (Großschützen), verschwundene Brücken und Verbindungen über die March. Mit der Fähre gelangten wir wieder auf die österreichische Seite der March nach Angern.

Fähre bei Angern - Zahorska Ves
Fähre Angern an der March – Záhorská Ves

Es war ein wunderbarer und angenehmer Tag des Austauschs, der Gespräche und des gemütlichen Radelns. Vielen Dank den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Exkursion!

Ausflugstipp – 15. Tag der March-Thaya-Museen

Eine schöne Tradition, die am 16. September 2023 bereits zum 15. Mal stattfindet, ist der Tag der March-Thaya-Museen. Ein Kombiticket (8 €) gilt für neun Museen in dieser Region – in: Schrattenberg, Bernhardsthal, Rabensburg, Hohenau an der March, Niederabsdorf, Sierndorf an der March, Dürnkrut, Jedenspeigen (Kellerberg) und Stillfried.  Sie haben zwischen 10 und 20 Uhr geöffnet und bieten ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm an, zum Teil auch Kulinarisches. Genaueres steht im offiziellen Folder (Download auf der Gemeindeseite Dürnkrut). Die Region erreicht man von Wien aus mit der Nordbahn sehr gut, und so lockt ein wunderbarer Tagesausflug.

Schloss Dürnkrut
Schloss Dürnkrut

Vor Ort fährt man am besten mit dem Rad gemütlich von einer Station zur nächsten und genießt die frühherbstliche Landschaft an Thaya und March. Schlösser, Kellergassen und Weinberge liegen auf dem Weg, und der Blick auf die Marchauen und die Kleinen Karpaten ist überwältigend. Das Land hat viel Geschichte erlebt. Die bekannte Schlacht von Dürnkrut/Jedenspeigen (1278) zwischen Rudolf von Habsburg und König Ottokar II. Přemysl gehört zu den wichtigen Daten der österreichischen Geschichte. Aber auch viele andere historische Spuren kommen an diesem Tag besonders gut zum Vorschein, sogar aus der Urzeit.

Vielleicht sieht man sich ja!

Neue Radbrücke VysoMarch

Neuer Übergang über die March

Fest an der March7. Mai 2022 – ein historischer Tag an der March. Die neue Fahrradbrücke VysoMarch in Marchegg wurde offiziell mit einem Festakt eröffnet. Dort, wo bis 1918 eine Überfuhr Menschen und Waren über die March beförderte, war es lange sehr ruhig. 104 Jahre. Nun wurde die Niederösterreichische Landesausstellung in Marchegg zum Anlass genommen, um alte Verbindungen wieder aufleben zu lassen und den sanften Tourismus zu fördern. Die Brücke entstand als Resultat eines Interreg-Projekts des Selbstverwaltungskreises Bratislava und der Niederösterreichischen Landesregierung, also mithilfe von EU-Geldern. Übrigens, die Bezeichnung VysoMarch ist eine Kombination aus den Namen der anliegenden Gemeinden Vysoká pri Morave und Marchegg.

Schon die ersten „inoffiziellen“ Wochen der Brücke haben gezeigt, dass die Radler*innen mit Begeisterung die neue Möglichkeit nutzen und das grenzenlose Marchfeld mit der wunderschönen Natur entdecken. Die feierliche Eröffnung der Brücke am 7. Mai 2022 war ein fröhliches Fest der Nachbar*innen aus Österreich und der Slowakei. Während der Zeremonie um 14 Uhr „sprach“ auch der Himmel mit, es regnete und donnerte ein wenig …  Das Wetter hielt aus, und so hat die Brücke VysoMarch ein wirklich würdiges Geburtstagsfest erlebt.

Grenzenlos Radeln an der March macht nun noch mehr Spaß! Mein Radreiseführer zur Region ist beim Falter-Verlag und im Buchhandel erhältlich.